
Die Vermehrung von Sansevierien kann durch Samen, Blattstecklinge oder Teilung (das Trennen von Tochterrosetten) erfolgen. Am einfachsten ist die Vermehrung durch Teilung.
Die Vermehrung durch Blattstecklinge
Wer viele Pflanzen züchten möchte, sollte seine Sansevierien mit Blattstecklingen vermehren. Dabei verlieren die bunten Sorten aber ihren gelben oder weißen Rand. Die Nachzuchten sehen aus wie die Wildform.

Die klassische Methode
Im ersten Schritt wird das Blatt einer Sansevierie so geteilt, dass mehrere, mindestens 10 Zentimeter lange Blattstecklinge entstehen. Sie dürfen an einem vor der direkten Sonne geschützten Plätzchen 1 bis 2 Tage ruhen, damit die Schnittstellen trocknen.
Tipp: Bei Arten mit dünnen Blättern, wie zum Beispiel S. francisii oder S. parva, sollten ganze Blätter für die Vermehrung verwendet werden, da zu kleine Teile schnell austrocknen können.
Sind die Schnittstellen trocken, können die Stecklinge eingepflanzt werden, mit der Seite, die schon am Blatt nach unten zeigte. Die Pflanztiefe liegt zwischen 3 und 5 Zentimeter.
Als Substrat eignet sich handelsübliche Kakteenerde oder ein Blumenerde-Sand-Gemisch im Verhältnis 3:1.
Wichtig für das Anwachsen ist ein warmer Standort, bei Temperaturen ab 20 °C. Ideal sind 25 bis 30 °C. Die Stecklinge sollten hell stehen aber vor der heißen Sommersonne geschützt werden. Das Abdecken des Topfs ist nicht erforderlich.
Bis sich die ersten Triebe zeigen können Monate vergehen. Der Steckling auf dem Foto oben hat 3 Monate für den Austrieb benötigt. Bei Temperaturen zwischen 20 und 30 °C.

Die Erde wird gleichmäßig feucht aber nicht tropfnass gehalten. Sie darf zwischen den Wassergaben antrocknen. Sobald der Steckling ein großes oder mehrere Blätter ausgebildet hat, kann das alte Blatt entfernt werden.
Die Anzucht im Sprossenturm
Auch die Anzucht im Sprossenturm, einem Keimgerät für Kresse und andere Sprossen, ist möglich. Die Blattstecklinge können sofort nach dem Schnitt in eine der Schalen gelegt werden.
Im Gegensatz zu den Keimsprossen, die täglich mehrmals gespült werden müssen, reicht es wenn die Sansevieria-Blattstecklinge jeden 2. bis 4. Tag gewässert werden.
Diese Methode funktioniert übrigens auch gut mit Blattstecklingen von anderen Zimmerpflanzen, wie zum Beispiel Begonien oder Usambaraveilchen.
Die Anzucht im Wasserglas
Mit dieser Methode habe ich gemischte Erfahrungen gemacht. Ungefähr die Hälfte der Stecklinge begann nach einigen Tagen zu faulen.
Die Vermehrung durch Teilung und Ausläufer
Bei der Vermehrung durch Teilung werden die an den Ausläufer sitzenden Tochterrosetten abgetrennt. Das kann zum Beispiel beim Umtopfen geschehen.

Bei Arten und Sorten die längere Ausläufer bilden, können die Tochterrosetten abgetrennt werden sobald sie die ersten Wurzelspitzen zeigen oder die Blätter mindestens 5 Zentimeter lang sind.

